IT Heuschrecke kauft Komoot

Samstag, 22. März 2025

Komoot ist ein Routenplaner, eine Navigations-App, ein Tourenverzeichnis und ein soziales Netzwerk, es richtet sich im Speziellen an Wanderer, Radfahrer, Mountainbiker, Gravel- und Rennradfahrer. Komoot wurde 2010 von sechs Personen aus Deutschland und Österreich gegründet. Komoot hat seinen Sitz in Potsdam und beschäftigt etwa 150 Mitarbeiter.

Mittlerweile ist doch bestimmt fast jeder Hobbyradfahrer aus Deutschland bei Komoot registriert, plant und listet dort seine Touren, selbst wenn nicht, jeder kennt zumindest Komoot.
Ich nutze Komoot auch schon sehr viele Jahre, muss aber gestehen, bezahlt hab ich an Komoot nie etwas, außer für das Weltpaket und das war da im Angebot, ich war für Komoot somit kein wirklich lukrativer Kunde.
In den letzten Jahren hat meiner Meinung nach die Entwicklung von Komoot aber auch eher stagniert, das Premium Angebot wurde eher verkleinert als das es mit sinnvollen Möglichkeiten erweitert wurde.

Nun hat ein IT Konzern aus Italien (Bending Spoons) Komoot gekauft. Der Komoot-Mitgründer Markus Hallermann meint, der Verkauf sei notwendig für die zukünftige Perspektive des Dienstes:

"Das, was uns hierher gebracht hat, wird uns nicht auf das nächste Level bringen", schreibt er in der Mitteilung. "Die Skalierung eines Unternehmens erfordert ein anderes Mindset und andere Fähigkeiten als der Aufbau eines Unternehmens."

Alles nur Bla Bla, hier geht es doch bestimmt wieder nur ums Geld, da sind sicher Millionen geflossen. Schade, wieder ein Dienst, der aus Deutschland verschwindet und wo die Gründer aus Geldgier die Leidenschaft für ihr Baby verloren haben.

Bending Spoons hat in den vergangenen Jahren schon so einige bekannte Anwendungen und Dienste gekauft, darunter WeTransfer, Streamyard, Evernote und Meetup. Bending Spoons geht hier rigoros vor, nach dem Kauf wird in der Regel ein Großteil der Angestellten entlassen, manchmal sogar alle, so wie bei Evernote.

Als nächstes folgen Preiserhöhungen, bei Komoot gibt es die jetzt schon. Geplante Strecken können für Neukunden nicht mehr mit entsprechenden Radcomputern synchronisiert werden, dafür muss man nun extra bezahlen, vorher brauchte man dafür nicht mal ein Premium Abonnement. Ich glaube, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Bestandskunden hier zur Kasse gebeten werden.

Gerade bei einem Dienst wie Komoot, auf dem viele ihre ganz persönlichen Touren, Routen und private Momente in der Natur speichern, ist das Vertrauen entscheidend. Ich möchte ungern meine Daten an ein Unternehmen binden, dessen Fokus vermutlich eher auf Skalierung und Monetarisierung liegt als auf echter Community-Nähe.

Alles keine guten Aussichten, vielleicht sollte man sich schon mal nach Alternativen umsehen. Ein paar gibt es ja zum Glück und die reine Streckenplanung geht zum Beispiel auch wunderbar mit BikeRouter.

Hier mal ein paar alternativen zu Komoot:

BikeRouter (reine Routenplanung)
Ride with GPS
Strava
OutdoorActive
Bikemap