Gravel Bikes, nur ein Hype?

Freitag, 18. August 2023

Rennräder haben ja schon immer fasziniert, waren irgendwie immer die Speerspitze, aber die wenigsten konnten und wollten sie fahren, waren halt reine Sportgeräte und nichts für den Alltag.

Einige haben sich dann selbst dran gemacht und Räder aufgebaut mit Dropbar, normal breiten Reifen und gemäßigter Sitzposition. Ein Rennrad für den Alltag.

Das hat dann irgendwann mal die Fahrradindustrie gemerkt und eine Chance gesehen, damit Geld zu verdienen, dass Gravel Bike war geboren und die Rechnung ging auf.

Gravel Bikes also, offiziell eine Mischung aus Rennrad und Mountainbike.

Die Dinger verkaufen sich schon eine Weile wie geschnittenes Brot, entsprechend teuer sind sie auch. Firmen wie Shimano und SRAM haben natürlich auch gleich entsprechende Schaltgruppen herausgebracht, auch wenn die, was das Schaltwerk, Kassette, Kurbel und Bremse angeht, nichts Spezielles sind, alles nur Marketing.

Gravel bedeutet übersetzt Schotter, keine Ahnung wer darauf gekommen ist, aber anscheinend jemand, der gerne schnell auf Schotterwegen fährt. Auf Schotterwegen kann man natürlich mit jedem Fahrrad fahren, mal mehr und mal weniger komfortabel.

Gravel Bikes sind wohl auch das Non plus ultra für längere Radreisen, auch Bikepacking genannt. Hat man früher alles mit einem Trekking oder Reiserad gemacht, ging auch alles, sah nur nicht so schön sportlich aus.

Ich weiß nicht, ich verstehe den Hype nicht. Im Gelände sind diese Gravel Bikes doch nicht wirklich komfortabel zu fahren mit solch einem Lenker, sicher auch nicht wirklich. Da fährt man mit einem klassischen Hardtail Mountainbike doch viel komfortabler und vor allem sicherer.

Irgendwie scheint es momentan bei den Bio Bikes nur noch Gravel Bikes zu geben, nur mit denen kann man schnell fahren, lange Strecken komfortabel meistern und auch abseits der Straße Spaß haben. Gab es das vorher nicht auch schon alles?

Ich hab es ausprobiert, weil ich mich von diesem Hype etwas hab anstecken lassen, aber ich bin mit dem Gravel Bike einfach nicht warm geworden, ich mag diesen Rennradlenker einfach nicht, es sei denn ich will Rennen fahren, mich sportlich verausgaben.
Ich hab mich dann etwas umgeschaut, was es sonst noch so gibt, am naheliegendsten wäre vermutlich ein klassisches Cross Bike, aber es gibt noch die so genannten Hybrid Bikes, manchmal werden sie auch Fitnessbikes genannt.

Ist im Prinzip nichts anderes als ein Gravel Bike, nur eben mit einem normalen klassischen Lenker, Trekking/MTB Schaltgruppen und Bremsen.
Die meisten kommen mit Aluminium Rahmen und Carbon Gabel, es gibt sie aber auch komplett aus Carbon. Sie kosten gut ausgestattet, so ab 800 Euro, ein halbwegs gutes Gravel Bike bekommt man für so einen Preis nicht, da muss man schon fast das Doppelte ausgeben, um wenigstens ein gutes Einsteigerrad zu bekommen.

Hier mal ein Video auf YouTube von "Harry G" über Gravel Bikes, eher Comedy, aber es steckt viel Wahrheit drin.
Harry G über Gravelbikes

Soll jeder fahren, was ihm am meisten Spaß macht, wenn es ein Gravel Bike ist, dann ist es eben so, für mich ist das aber nichts. Ich bleibe beim klassischen Hardtail, wenn es überwiegend ins leichte Gelände geht, für längere Touren, überwiegend auf Asphalt, ist es ein sportliches Tourenrad mit Flatbar.
Das Wichtigste ist, draußen zu sein, Spaß zu haben, egal mit welchem Rad.